Newsletter Mai 2020

Einmal hörte ich von den Devotees, dass man, wenn man einen Tempel besuchen will, zu den Deities dieses Tempels um die Gnade beten muss, dass sie einen in ihrem Haus aufnehmen. Das tat ich also, als ich mich entschieden hatte, nach Goloka Dhama zu kommen, und ich sah ihre wunderbaren Arrangements bezüglich meiner Ankunft. Ich sollte am Freitag in den Tempel fahren, aber irgendwie beschloss ich, mein Ticket umzutauschen und zwei Tage früher zu gehen. Ich wusste nicht, wie und warum, aber ich tat es einfach. Ich sagte mir: "Madanalasa, du fährst heute.“ Als ich in Goloka Dhama ankam, hörte ich von meinen Freunden, dass sie an dem Tag, an dem ich ursprünglich kommen sollte, tatsächlich alle Grenzen geschlossen hatten.

Was soll ich also sagen? Radha Madana Mohan kümmern sich um alles! Also haben sie mich in die bestmögliche Quarantäne gesteckt. Ein schöner Tempel, Deities, Devotees, die Natur und ganz zu schweigen vom Prasadam! Es ist erstaunlich, wie die Devotees sich um einander kümmern und alles dafür tun, dass alle zufrieden sind, sowohl was die materiellen als auch die spirituellen Bedürfnisse betrifft. Ich habe das Gefühl, dass alles hier mir hilft, meine Beziehung zu Radha Madan Mohan zu vertiefen. Manchmal sind diese Situationen einfach und manchmal sind sie nicht so einfach für den Geist, aber mit der Gnade des Gurus und der Devotees kann ich wirklich sehen, wie sich meine Vorstellungen verändern und wie ich als Person und als Devotee wachse.

Das ist meiner Meinung nach das Beste, wenn man in einer spirituellen Gemeinschaft lebt. Man ist weit weg von seiner täglichen Routine und seiner Komfortzone, und dann kann man neue Dinge sehen, neue Fähigkeiten erlernen, andere Persönlichkeiten treffen, und all das hilft einem, reifer zu werden und die Dinge aus einer tieferen Perspektive zu sehen. Es geht nicht mehr um mich, es geht um Radha Madan Mohan, darum, wie wir zusammenarbeiten und sie mit all unseren Unterschieden erfreuen können.

Kurz bevor die Coronavirus-Pandemie in Deutschland ausbrach, kamen drei männliche Freiwillige in unsere Gemeinde mit dem Wunsch, einen Monat lang zu bleiben. Zu dieser Zeit kamen auch zwei junge Mädchen zu uns, die am Bhakta-Kurs teilnahmen. Seit mehr als zwei Monaten haben diese jungen Devotees nun Freude daran, alle Künste des hingebungsvollen Dienstes zu erlernen; von der Philosophie bis hin zum Koch- und Musikkurs. Als sich der größte Teil Europas schloss und eine starke Welle der Angst aufkam, waren diese jungen Leute sehr glücklich, in einer spirituellen Gemeinschaft festzusitzen, in der die Gegenwart des höchsten Herrn die meisten Ängste, die sich aus der gegenwärtigen Situation ergeben, in den Schatten stellt.

Zusammen mit zwei anderen jungen Devotees unserer Gemeinschaft begannen sie alle am Abend regelmäßig gemeinsam das Maha-Mantra zu singen. Sie bereiteten auch zwei Dramen vor. Ihre Anwesenheit verleiht auch den Bewohnern von Goloka Dhama eine gewisse Begeisterung und Frische. Am Sonntag, dem 10. Mai, wurde der Bhakta-Kurs mit einem wunderschönen Yajna abgeschlossen, damit der Eindruck ihrer Studien tief in ihrem Herzen bleibt. Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, um allen Lehrern des Bhakta-Kurses zu danken: Damodara Priya für die Hauptorganisation des Bhakta-Kurses und das Unterrichten von Philosophie, Deityverehrung und dem Guru-Schülerkurs, Vaijayanti und Gaurahari für das Unterrichten über spirituelle Praktiken und Theologie, Advitya Baladeva für das Unterrichten von Philosophie und Musikinstrumenten, Mahima für ihre großartigen Kochkurse und Bhaktin Anna für das Unterrichten von Musikinstrumenten.