Liebe Leser und Freunde,
Bitte nehmt unsere besten Wünsche entgegen, alle Ehre sei unserem Gründer-Acharya Srila Prabhupada.
Im vorigen Rundbrief haben wir Euch eingeladen, einige der Nektarvorlesungen zu verfolgen, die wir täglich halten, und wenige Tage nach diesem Schreiben konnten wir für einige Wochen überhaupt keine Vorlesungen übertragen. Das scheint von unserer Seite aus nicht so vertrauenserweckend zu sein, aber es gibt einen sehr guten Grund dafür!
Anfang Mai brach eine sehr starke Welle materieller Energie über den Kopf der Goloka Dhamis herein. Diese Welle ist bekannt als Covid 19 oder auch, um genau zu sein, die Indische Variante (um in unserer Tradition zu bleiben 😊).
Zuerst dachten alle, es sei eine normale Grippe und viele von uns hatten mit billigen Tests ein negatives Testergebnis. Aber als ein richtiger Test gemacht wurde, war es klar, dass Covid in Goloka Dhama ausgebrochen war. Zu diesem Zeitpunkt war es schon viel zu spät, um einige unserer Mitglieder zu verschonen. Tag für Tag fehlten Devotees im Tempelprogramm und im Gottesdienst, weil sie von starkem Fieber geplagt wurden. Nach einigen Tagen lagen von ca. 20 etwa 16 Devotees im Bett und der Tempel war komplett in Quarantäne. Danke an die 4 oder 5, die übrig geblieben waren und anderen helfen und unterstützen konnten und an die Devotees unserer Gemeinde, die uns etwas zu Essen brachten. Die Verehrung von Sri Sri Radha Madana Mohan musste stark heruntergefahren werden, was aber im Sinne der Devotees geschah.
Zwei Devotees mussten für etwa eine Woche ins Krankenhaus, um Sauerstoff und Unterstützung im Kampf gegen die Krankheit zu bekommen, und durch die Gnade des Herrn sind sie nun ausser Gefahr. Trotz des Fiebers und der Ängste bemerkten viele, wie das Virus auch einen starken Einfluss auf den Geist hatte. Doch trotz der Macht dieses Eindringlings kamen viele Devotees tief in ihr spirituelles Leben und beschlossen, diese Situation zu nutzen, um ihr Leben zu ändern. Wenn man leidet, fühlt man natürlicherweise die Leiden anderer und wird ihnen gegenüber einfühlsamer.
Tief im Wald von Vrindavan, an einem heißen Tag, bemerkte Krishna, dass die Bäume wohltuenden Schatten spendeten, und da Er ihr Mitgefühl schätzte, sagte Er zu Seinen Kuhhirtenfreunden:
"Seht nur diese sehr vom Glück begünstigten Bäume, deren Leben vollständig dem Wohl anderer gewidmet ist. Ihre Geburt ist erfolgreich. Ihr Verhalten ist wie das von großen Persönlichkeiten... Es ist die Pflicht eines jeden Lebewesens, mit seinem Leben, seinem Reichtum, seiner Intelligenz und seinen Worten wohltätige Aktivitäten zum Wohle anderer durchzuführen."
Krishnas Würdigung der Bäume spiegelt die universelle spirituelle Wahrheit wider - um auf dem spirituellen Pfad voranzukommen, muss man mitfühlend werden; man muss das Leiden anderer spüren und den starken Wunsch haben, sie von diesem Leiden zu befreien. Diese Art von echtem Mitgefühl - Mitgefühl, das über das theoretische, vom Verstand geprägte Verständnis hinausgeht - kann nur im Herzen gedeihen. Dort, in diesem heiligen Raum, können wir Mitgefühl zum Leben erwecken und es von dort aus in den Herzen anderer entzünden.
Es wird gesagt, dass die Essenz des Mitgefühls sama-darsinah ist, alle Lebewesen mit gleich anzusehen. Diese Art von mitfühlender Mentalität zu entwickeln und zu beginnen, mit den Menschen auf eine liebevolle, persönliche Weise zu interagieren, bedeutet, diese tiefe Vision zu entwickeln, sie als Krishnas ewige Diener zu sehen, als unsere eigenen ewigen Freunde, und aufrichtig zu versuchen, ihnen in jeder Hinsicht zu helfen, dem Herrn näher zu kommen, ohne irgendetwas im Gegenzug zu erwarten. Diese Art von Mitgefühl ist das grundlegende Prinzip des spirituellen Lebens und der Ausdruck der Liebe zu Gott. Als Reisende auf dem spirituellen Weg sind wir alle Suchende nach dieser Liebe, auf unserer Reise zu jenem Ort jenseits von Leben und Tod. Was unseren Weg erhellt, sind die Taten des Mitgefühls, die wir anderen mit unserem Körper, unserem Geist und unseren Worten schenken. Lasst uns unser Leben mit Mitgefühl durchdringen und mit unserem Körper - geben, mit unserem Geist - Gutes wünschen und mit unserer Zunge - mit liebevoller Freundlichkeit ermutigen.
Das ist ein von Mitgefühl erleuchtetes Leben. Wenn wir dieses Licht in uns selbst finden, können wir im Leben anderer dasselbe Licht des Mitgefühls unbegrenzt ausstrahlen.
In der Hoffnung, dass ihr alle gesund und inspiriert seid, möchten wir unsere Dankbarkeit für Eure Unterstützung des Goloka Dhama-Tempels, Sri Sri Radha Madana Mohan und ihrer bescheidenen Diener zum Ausdruck bringen.
In ihrem Namen, Euer Diener Gaurahari dasa